Strand bei Sturm und Hagel

erstens wollten wir endlich mal zu einem Strand und zweitens sollte es dort eine Vogelbeobachtungshütte geben. Also wollten wir zunächst am Strand entlang laufen und uns dann in der Hütte aufwärmen, vom stürmischen Wind erholen, was snacken und dann wieder zurück laufen. So der Plan…

Wir kämpften uns durch den Verkehr in Sligo, an Baustellen vorbei nach Nordwesten raus. Nach dem Abzweig wurde es ruhiger. Die Straße war recht breit, die Autos rasten wie gewöhnlich und der Wind blies. Ein versteckter Abzweig nach links in eine kleine Straße, ein Stück durch einen Wald, dann verbreiterte sich die Straße, offenbar um an der Seite parken zu können. Vor uns lag der Strand!

Gut eingepackt machten wir uns auf den Weg. Erst direkt unten am Strand über Sand und Steine und Muscheln, natürlich hab ich auch ein paar mitgenommen…

Dieser Strand schien irgendwie ein Treckerfriedhof zu sein, zumindest standen mehrere an der Seite, als wären sie gerade aus dem Meer gekommen und hätten dort geparkt.

Als Jan Ole bei einem die Kupplung trat und er ein Stückchen nach hinten rollte bekamen wir alle einen riesigen Schrecken. Wir kletterten die Böschung hoch und gingen auf dem Weg weiter.

Zuerst kam uns eine Frau mit einem Hund entgegen und grüßte… kurz danach war ein Junge an der Seite des Weges versteckt, dann kamen noch der Bruder und Vater den Weg entlang. Der Wind bließ heftig und Regenwolken trieben über den Himmel. Wir grüßten uns alle freundlich und gingen in entgegengesetzte Richtungen weiter.

Der Streifen Wald hörte auf, wir kamen auf eine Wiese, die zum Meer hin abfiel, unten war ein wenig Watt. Vögel kreisten über uns, kämpften gegen den Wind oder machten Kunststücke in/mit den Böen. Die Wellen weiter draußen waren beachtlich, die Wolken entleerten sich und Hagel peitschte in unsere Gesichter.

Die Vogelbeobachtungshütte war weit und breit nicht zu sehen. Also kein Aufwärmen und vor Wind geschütztes Snacken von Keksen… Wir drehten um und gingen den Weg durch den Wald wieder zurück.

Auf halber Strecke kam uns die Familie mit Hund wieder entgegen, die Mutter war vorne und meinte: What a nice weather, isn't it? Der Vater kamhinterher und sagte: We must be mad! und ging weiter. Wir kamen uns ja schon verrückt vor, bei solchem Wetter gut eingepackt durch den Wald und am Strand zu sein - aber die hatten nicht mal Regenhosen an!

Zurück im Auto gabs dann Kekse und heißen Tee. Und wir wollen wieder zu diesem Strand, er ist wild, schön und einfach wunderbar!

  • Last modified: 4 years ago
  • by wibke